Logo Dr. med. Ulrich Bauer, Münster

Dr. med. Ulrich Bauer

Facharzt für Urologie

Foto

Gebärmutterhalskrebs

Früher war der Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebserkrankung der Frauen. Inzwischen gibt es bessere Möglichkeiten der Primär- und Sekundärprävention.

Zur Prävention wird die Impfung gegen humane Papilloma-Viren empfohlen. Die deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe nennt das die neue S2-Leitlinie, Prävention, Diagnostik und Therapie der HPV-Infektion und präinvasiver Läsionen der weiblichen Genitalen.

Das Viren Carcinome hervorrufen können, in diesem Falle die onkogenen Gruppen der Gruppe HPVB, steht seit Ende der siebziger Jahre fest. Dafür hat ein deutscher Forscher aktuell einen wichtigen Preis bekommen. In vielen Kliniken wurden daraufhin HPV Abstriche bei Frauen mit Zervix-Carcinomen durchgeführt. Mit viel Widerstand gegen etablierte Strukturen. Mitte der neunziger Jahre fand in Rostock eine Konsenskonferenz statt. Empfohlen wurde das bei allen jungen Frauen ein HPV Abstrich jährlich durchgeführt werden sollte. Das wurde in vielen Ländern medizinisch nicht umgesetzt.

Erst seit 2 Jahren, mit reichlicher Verspätung, wurde die ärztliche Öffentlichkeit endlich aufmerksam, da das Medikament Gardasil © als Impfstoff zur Verfügung stand. Zwischenzeitlich hatten die gesetzlichen Krankenkassen vor 7 Jahren die Gelegenheit genutzt, den HPV-Abstrich aus der Kostenerstattung zu streichen. Das fiel nicht weiter auf, da die Abstriche nicht wie empfohlen bestimmt wurden. In der Praxis trifft man noch immer auf Frauen, die nicht aufgeklärt sind.

Die Impfung sollte bei jungen Frauen im Alter von 9 – 26 Jahren durchgeführt werden. In der BRD wird wieder ein eigener Weg gegangen, Impfung von 12 – 17 Jahren. In den USA werden Studien durchgeführt, in denen Frauen ab dem 26..Lebensjahr bis zur Menopause und junge Männer geimpft werden.

Die Durchseuchung der westlichen Bevölkerung soll bei 80 % liegen. Die onkogenen Untergruppen des HPV-Virus stellen die Hauptursache des Zervix-Carcinoms. Sie sind wahrscheinlich Hauptverursacher auch des Penis-Carcinoms und weiterer Carcinome, wie das Mundboden-Carcinom (Oralverkehr), das in der CA Statistik auf den 8. Rang gewandert ist. In den USA werden z.B. bei Männern deshalb HPV-Abstriche am Penis, anal und aus der Mundschleimhaut seit 2007 entnommen.

Der Übertragungsweg ist strittig. Wahrscheinlich werden die Viren nicht nur durch die verschiedenen Arten des Geschlechtsverkehrs übertragen, wie ursprünglich vermutet.

Durch die Impfung wird mit der Reduzierung der Sterblichkeit durch ein Zervix-CA bis zu 70 % gerechnet. Verhindert werden außerdem präkanzeröse Läsionen, ebenso Genitalwarzen, die zunehmend auch im Mundbereich auftreten. Die Dreifach-Impfung wird von der ständigen Impfkommission empfohlen und von den Krankenkassen bis zum 17. Lebensjahr bezahlt.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen und Schmerzen an der Einstichstelle.

Da die Durchseuchung der Bevölkerung sehr hoch ist, geht man davon aus, dass bereits fünf Jahre nach Aufnahme des Geschlechtsverkehrs bzw. der Aufnahme der sexuellen Aktivität, die sehr vielfältige Ausprägungen hat, rund 60 Prozent der jungen Frauen mit HPV infiziert sind. Größere Untersuchungsreihen mit Isolierung des Virus aus dem Ejakulat bei Männern fehlen. Infekte sind jedoch bekannt.

Neben der prophylaktischen Impfung muss jährlich die Sekundärprävention durch die Früherkennungsuntersuchung auch weiterhin ab dem 20. Lebensjahr durchgeführt werden. Seit Einführung des PAP-Tests (Papanicolaou-Test) als Angebot der gesetzlichen Krankenkassen konnte diese Krebserkrankung bereits stark reduziert werden. Ergänzend zum Muttermundabstrich wird nun von der Leitliniengruppe ab dem 30. Lebensjahr ein HPV-Test empfohlen, sofern die Abstrichergebnisse auffällig sind. Das wirft die Frage auf, ob es nicht sinnvoller ist den HPV Abstrich unabhängig von einem PAP als Screening-Methode immer in dieser Altersgruppe durchzuführen. Durch den HPV-Test können Vorstufen erkannt und spätere große Operationen vermieden werden.

Ein Zervixkarzinom kann bereits bei jungen Frauen auftreten. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 51 Jahren.