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Dr. med. Ulrich Bauer

Facharzt für Urologie

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Darmkrebs

Menschen mit familiärer Darmkrebsbelastung sollten bereits im Alter von 40 Jahren – also zehn Jahre früher als normalerweise empfohlen – mit der Früherkennung beginnen. 0,4 % der Männer ohne familiäre Vorbelastung erkranktem bis zum Alter von 45 Jahren. 1,7% bereits mit 60 Jahren Männer aus vorbelasteten Familien erreichen diese Erkrankungsraten durchschnittlich neun Jahre früher. Ein Kolonkarzinom bei Frauen aus vorbelasteten Familien wird im Durchschnitt zehn bis elf Jahre früher diagnostiziert als bei der Vergleichsgruppe ohne familiäre Häufung.

Darmkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Etwa 70.000 Menschen erkranken jährlich an Darmkrebs, fast 30.000 sterben daran.

Was viele nicht wissen. Kaum einer Krebsart ist so leicht vorzubeugen wie dem Darmkrebs. Durch geeignete Vorsorgemaßnahmen könnten 90 % dieser Erkrankungen früh erkannt werden.

Unter dem Begriff kolorektale Karzinome werden die Karzinome des Dickdarms und des Mastdarms (Rektum) zusammengefasst. Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen aus Dickdarmpolypen, die zunächst gutartig sind. Beschwerden treten, wie bei fast allen Tumorerkrankungen, erst dann auf wenn die Erkrankung zu weit fortgeschritten ist. Schlimmstenfalls kann dann keine Operation mehr durchgeführt werden und meistens sind dann auch andere Organe metastatisch befallen. Auch eine Chemotherapie führt dann nicht mehr zu einer vollständigen Heilung.

Wie bei allen Tumorerkrankungen sind bei einer Früherkennung eines Karzinoms auch hier die Heilungschancen sehr gut.

Bei einer familiären Belastung sollte die Vorsorge durch eine Darmspiegelung weit vor dem 55. Lebensjahr durchgeführt werden. Jährlich sollte einer der neuen DNA-Stuhltests durchgeführt werden. Ab dem 40. Lebensjahr erhöht sich das Risiko an dieser Erkrankung zu erkranken, weil auch sich das Risiko erhöht Darmpolypen zu bilden. Ab dem 50. Lebensjahr steigt dann das Risiko weiter an. Die Risikofaktoren sind chronische Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa und M. Crohn. Alkoholkonsum, Rauchen von Zigaretten, Bewegungsmangel, Stress, Diabetes werden als Risikofaktoren diskutiert.

Die Vorsorgekoloskopie wird ab dem 56. Lebensjahr kostenerstattet. Wie oben beschrieben sollte die Vorsorge früher einsetzen. Bei familiärer Belastung werden die Kosten früher übernommen.

Wichtigste Voraussetzung für eine gute Sicht bei der Koloskopie ist ein sauberer Darm, also die Vorbereitung auf die Untersuchung. Nur dann hat der Arzt freie Sicht und kann die Schleimhaut in allen Winkeln beurteilen. Sichtbare Polypen können sofort abgetragen werden. Aus auffälligen Arealen kann sofort eine Probe entnommen und untersucht werden. Über die Vorbereitung berät der untersuchende Arzt.

In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Therapie des Rektumkarzinoms stetig weiterentwickelt und auch die Prognose verbessert. Die negativen Behandlungsfolgen sind eigentlich keine neue Erkenntnis. Je nach Studie leiden 30 bis 70% der mit Strahlentherapie und OP behandelten Rektumkarzinompatienten unter einer Harninkontinenz. Untersuchungen zufolge waren präopertativ 70 % der Patienten kontinent. Ursache ist die Schädigung autonomer Nerven der Harnblasenversorgung. Die präoperative Strahlentherapie hat anscheinend keine Einfluss auf das Inkontinenzrisiko.