Die genaue Ätiologie der IPP ist unklar. Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Bis zu 8,9 % der männlichen Bevölkerung sollen an einer IPP leiden.
Symptome sind neben der Plaquesbildung eine Penisdeviation, sowie ggf. Ruhe- und Erektionsschmerzen. Die Plaquesbildung findet man am häufigsten am Dorsum penis. Die Erkrankung ist oft vergesellschaftet mit einer erektilen Dysfunktion. Neben der körperlichen Untersuchung wird zur Diagnostik eine Penissonografie mit hochauflösenden Sonografiesonden und ggf. die Schwellkörperinjektionstestung zu Bestimmung des Ausmaßes der Penisdeviation durchgeführt.
Diskutiert wird, ob rezidivierende Mikrotraumen der Tunica albuginea zu dieser Erkrankung führen. Diese können beim GV und/oder bei der Masturbation auftreten. Das führt zu der Fragestellung, muss dann nicht die Zahl der Erkrankungen viel höher sein? Schließlich übt die Mehrheit der Männer GV und Masturbation mit annähernd gleicher Technik aus. Die Narbenbildung soll durch eine entzündliche, heilende Begleitreaktion hervorgerufen werden. Die anschließende Einlagerung von Kollagen und Fibrin führt dann zur Entstehung der Plaques. Außer Verletzungen des Penis muss es weitere Faktoren geben, die zu der Erkrankung führen.
Die IPP wird zu den Fibromatosen gezählt. Nach einer initialen Perivaskulitis kommt es zu einer Störung des Kollagenstoffwechsels und zur Ausbildung von fibrösen Plaques. Diese können bei Fortschreiten der Erkrankung kalzifizieren.
Es kommt zur vermehrten Ausbildung des fibrösen Kollagens Typ III. Dieser Typ neigt im Gegensatz zum elastischen Typ I, zu einer herabgesetzten Dehnbarkeit und die Neigung zur Schrumpfung. Entsprechend der Schrumpfung entsteht dann die Deviation.
Die Erkrankung kann mit der Dupuytrenschen Kontraktur vergesellschaftet sein. Ein gemeinsames Krankheitsbild ist allerdings nicht bewiesen.
Diskutiert wird als Ursache das Rauchen, sowie die Einnahme von Beta-Blockern.
Auch das Auftreten mit Diabetes mellitus. Die genaue Ätiologie ist nach wie vor unklar.
Therapie
Die Therapie besteht aus der medikamentösen Behandlung, die intraläsionale Therapie Iontophorese, der extrakorporalen Stoßwellentherapie und operativer Verfahren.
Orale Therapie: Potaba (Kalium-paraamino-benzoat) . Häufigste eingesetzte Subtanz. Ziel ist zunächst die Schmerzfreiheit durch eine Reduzierung der Plaques und die Hemmung des Fortschreitens der Erkankung. Potaba ist kein Schmerzmittel. Nebenwirkungen: gastrointestinal. u.U. Einnahme nach der Mahlzeit. VIT E wirkt entzündungshemmend und sollte beleitend eingenommen werden. ggf. Monotherapie, wenn Unverträglichkeit auf Potaba.
Operativ ist eine vollständige Entfernung der Plaques in der Regel nicht möglich. Die operativen Möglichkeiten beschränken sich auf die Korrektur der Deviation. Sie stellen keine kausale Therapie dar. Indikation ist also die ausgeprägte Verkrümmung des Penis mit Schwierigkeiten zur Durchführung von GV. Ein Versuch der vollständigen Entfernung der Plaques birgt die Gefahr der iatrogenen Schädigung der Schwellkörper mit vollständiger erektiler Dysfunktion.